Aleph Alpha erhält 500 Millionen Dollar in einer der größten KI-Runden Europas

Das deutsche KI-Unternehmen Aleph Alpha hat heute in einer der größten KI-Runden, die es je in Europa gab, 500 Mio. US-Dollar (460 Mio. Euro) eingesammelt. 110 Mio. Euro der Finanzierung werden in Form von Eigenkapital zur Verfügung gestellt, und Sifted geht davon aus, dass der Großteil der Finanzierung in Form eines Zuschusses erfolgt. Es sind keine Schulden enthalten.

Die Runde, über die das Handelsblatt zuerst berichtete, wird von einer Gruppe von sieben neuen Investoren angeführt, darunter der Innovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai) mit Sitz in Heilbronn, Bosch Ventures und SAP, um nur einige zu nennen. Bestehende Investoren wie Cavalry Ventures, LEA Partners und 468 Capital haben sich ebenfalls beteiligt.

Aleph Alpha entwickelt große Sprachmodelle (LLMs), die dem GPT-4 von OpenAI ähneln, aber für Unternehmen und nicht für Verbraucher entwickelt wurden.

Die Finanzierung wird die Forschungskapazitäten von Aleph Alpha stärken und die Entwicklung und Vermarktung von generativer KI für Anwendungen in den Bereichen Gesundheit, Finanzen, Recht, Regierung und Sicherheit beschleunigen. Man hofft, dass die Finanzierung Aleph Alpha helfen wird, mit internationalen Konkurrenten aus den USA und China zu konkurrieren.

Technologische Souveränität

Gründer und CEO Jonas Andrulis wollte ausschließlich deutsche und europäische Investoren gewinnen, berichtet ein VC, der an der Finanzierungsrunde teilgenommen hat – was sich als schwierig erwies. Der VC sagt, dass US-Fonds daran interessiert waren, sich an der Runde zu beteiligen, aber nur das US-amerikanische Unternehmen Hewlett Packard Enterprise beteiligte sich mit einem kleinen Betrag.

Trotz Aleph Alphas Wunsch, einen Beitrag zur europäischen Technologiesouveränität zu leisten, bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen ohne US-Investitionen oder -Ressourcen zu einem bedeutenden KI-Anbieter werden kann.

Claude Ritter, Partner bei Cavalry Ventures, ist hoffnungsvoll. „In der Vergangenheit gab es hier [in Europa] nicht das nötige Kapital. Aber mit dem Aufstieg von DeepMind, Mistral und anderen KI-Unternehmen haben wir eine Menge Daten, die zeigen, dass hier etwas passiert“, sagt er.

„Das Interesse der Regierungen ist groß, und Frankreich setzt sich für das Thema ein. Ich habe das Gefühl, dass es für Aleph Alpha ein gutes Momentum gibt, um an den Start zu gehen. Wird es für immer ein deutsches Unternehmen bleiben? Das kann ich dir nicht sagen.“

„Ja, ich möchte dazu beitragen, dass es eine technologische Souveränität gibt, und ich möchte das kleinste Unternehmen sein, das das tun kann“

Andrulis selbst sagte Sifted auf einer Konferenz in Heilbronn, wo Ipai seinen Sitz hat, dass es nie seine Absicht war, ein großes Unternehmen zu werden. „Ich möchte nicht unbedingt ein Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern haben. Ja, ich möchte dazu beitragen, dass es eine technologische Souveränität gibt, und ich möchte das kleinste Unternehmen sein, das das schafft.“

„Das Ziel war nie die Größe, sondern die Fähigkeit“, fügt Andrulis hinzu. „Die kleinste Anzahl von Leuten, die mich dorthin bringen kann, ist also in Ordnung.

Interview mit Arjun Patel, Investment Manager bei NRW.venture

Interviewer: Guten Tag, Arjun! Schön, dass du heute hier bist. Erzähl uns doch ein bisschen über deine Rolle bei NRW.venture

Arjun Patel: Hallo! Ich freue mich, dabei zu sein. Als Investment Manager bei NRW.venture ist es meine Aufgabe, vielversprechende Startups zu identifizieren, in die wir investieren könnten. Mein Alltag besteht darin, Geschäftspläne zu analysieren, Marktforschung zu betreiben und Treffen mit den Gründern zu organisieren.

Interviewer: Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?

Arjun Patel: Jeder Tag ist anders, was meine Arbeit sehr spannend macht. Normalerweise beginne ich mit der Sichtung von Geschäftsplänen und Pitch-Decks, die über Nacht eingegangen sind. Danach folgen oft Meetings mit unserem Analyseteam, um die Potenziale von Startups zu diskutieren. Nachmittags führe ich in der Regel Gespräche mit Startup-Gründern, um ihre Visionen und Teams besser kennenzulernen.

Interviewer: Was findest du an deiner Arbeit am spannendsten?

Arjun Patel: Das Spannendste ist, zu sehen, wie aus einer Idee ein florierendes Unternehmen wird. Es ist inspirierend, mit so vielen talentierten Menschen zu arbeiten, die echte Veränderungen anstreben. Außerdem ist es eine Freude, meine indischen Wurzeln und meine Erfahrungen in Paderborn einzubringen, um eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und Geschäftspraktiken zu schlagen.

Interviewer: Wie beeinflusst dein kultureller Hintergrund deine Arbeit in der Startup-Finanzierung?

Arjun Patel: Mein indischer Hintergrund verleiht mir eine einzigartige Perspektive, insbesondere im Hinblick auf globale Trends und kulturelle Sensibilität im Geschäftsumfeld. Ich glaube, dass diese Vielfalt im Denken dazu beiträgt, innovative Lösungen zu erkennen und zu unterstützen, die über kulturelle Grenzen hinweg erfolgreich sein können.

Interviewer: Welche Herausforderungen siehst du aktuell im Startup-Ökosystem, speziell in Paderborn?

Arjun Patel: Paderborn ist zwar nicht so groß wie Berlin oder München, aber die Stadt entwickelt sich rasch zu einem Tech-Hub. Eine Herausforderung besteht darin, lokale Startups mit internationalen Märkten zu vernetzen und gleichzeitig ein unterstützendes lokales Netzwerk aufzubauen, das junge Unternehmen fördert.

Interviewer: Wie unterstützt Paderborn Capital Startups abseits der Finanzierung?

Arjun Patel: Neben der Finanzierung bieten wir ein Mentoring-Programm an, das Startups Zugang zu einem Netzwerk aus erfahrenen Unternehmern und Fachleuten gibt. Wir helfen auch bei der Strategieentwicklung, bei Marketinginitiativen und stellen Kontakte zu weiteren Investoren und Industriepartnern her.

Interviewer: Was rätst du Gründern, die auf der Suche nach Kapital sind?

Arjun Patel: Mein Rat wäre, sich auf die Story und das Team zu konzentrieren. Investoren finanzieren nicht nur eine Idee, sondern ein Team, das diese Idee zum Leben erwecken kann. Eine klare Vision und die Fähigkeit, diese zu kommunizieren, sind ebenso entscheidend wie ein überzeugender Geschäftsplan.

Interviewer: Vielen Dank für deine Zeit, Arjun. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei Paderborn Capital!

Arjun Patel: Vielen Dank, das Gespräch mit dir war mir ein Vergnügen.